Habbel:[0:00] Weiter geht es mit einer neuen Folge des Podcasts City-Transformer. Wir, das sind Franz-Reinhard Habbel und Michael Lobeck. Schön, dass Sie heute wieder dabei sind. Wir haben einen Gast mit dem Namen Felix Bodendiek. Wir sprechen über die Digitalisierung der Jugendhilfe. Im Einzelnen werden wir den Gast dann gleich auch noch vorstellen. Ich freue mich auf das Gespräch oder wir freuen uns auf das Gespräch. Aber vorab vielleicht mal, Michael, an Dich die obligatorische Frage. Was gibt es Neues?Lobeck:[0:30] Ja, Neues. Im Moment beschäftigt mich eigentlich zwei Dinge. Ganz vor kurzem, ich weiß gar nicht, gestern oder vorgestern kam dieses neue EU-Ranking, das uns wieder gesagt hat, dass Deutschland im E-Government weit hinten ist. Ich glaube, Platz 21 von 27 war es.Lobeck:[0:47] Ich habe es noch nicht im Detail studiert. Mir ist nur eine Zahl aufgefallen, wo ich dann so ein bisschen gezuckt habe, wo ich dachte, ja, da muss Bitkom vielleicht auch noch mal ein bisschen drüber nachdenken, dass man nicht alle Zahlen einfach so nimmt. Also es gab den Punkt, dass sie kritisiert haben, dass die private Nutzung, also nicht nur E-Government sozusagen angeschaut wurde. Die private Nutzung, da sei Deutschland noch irgendwie schlecht, weil es gäbe zwar 78 Prozent, die die Möglichkeit hätten, einen Gigabit-Anschluss zu bekommen, und nur 6 Prozent, die ihn gebucht haben. Und dann dachte ich, ja gut, ob jetzt viel immer viel hilft, lasse ich mal dahingestellt. Also ob jetzt die Qualität der Digitalisierung daran liegt, ob ich jetzt eine Gigabit-Leitung habe und nutze. Da würde ich jetzt sagen, da müsste man nochmal qualitativ ein bisschen drüber nachdenken. Aber gut, also sozusagen im E-Government sind wir noch nicht gut. Das haben wir jetzt auch nicht erwartet, wenn man sich damit beschäftigt oder auch nur, wenn man als Bürger das nutzt.
Und das Zweite, was mir aufgefallen ist in der ganzen Diskussion um Digitalisierung und auch Verwaltung, ist die Diskussion um Palantir in der Sicherheitsbranche und die steht ja ein bisschen, finde ich, in dem Kontext dieser ganzen Diskussion um digitale Souveränität. Nutzen wir irgendwelche Tools, von denen wir nicht wissen, was mit den Daten geschieht und dann jetzt hier an einer so durchaus sensiblen Stelle. Ich finde es interessant und ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt und worauf das hinausläuft. Ich kann beides gut verstehen, dass man sagt, wir brauchen moderne Technologie, um.Lobeck:[2:23] Innere Sicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig denke ich aber, ich weiß nicht, ob Herr Thiel dafür der richtige Partner ist. So, da bin ich auch ein bisschen skeptisch. Und wenn er jetzt beteuert, dass das technisch ausgeschlossen sei, dass da Daten abfließen, da würde ich sagen, gut, also ich bin jetzt kein Informatiker, aber das widerspricht meinem technischen Grundverständnis, dass man das technisch ausschließen kann, dass Daten abfließen. Aber gut, das wären meine beiden Punkte für Neues. Hast du noch was, Franz-Reinhard?Habbel:[2:49] Ja, es gibt natürlich dabei, gerade bei dem letzten, unterschiedliche Auffassungen wichtig ist, darüber zu diskutieren, auch innerhalb der Gesellschaft und faktenbasiert zu diskutieren, um dann auch zu einem entsprechenden Ergebnis zu kommen. Ja, ich wollte nur einen Blick werfen auf die Sommerpause, die ja begonnen hat. Und die Frage stellt sich, was sind die wichtigsten Projekte im Herbst? Was müssen wir für die IT-Sicherheit tun? Wie geht es weiter mit Cloud Computing? Was bedeutet die KI für die öffentliche Verwaltung. Die Fragen lassen sich natürlich weiter spannen und ich bin gespannt auch, wie der digitale Herbst 2025 aussehenHabbel:[3:30] wird, denn wir müssen einiges tun. Das hast du ja auch gerade schon deutlich gemacht. Also es gibt eine gewisse Sommerpause, aber eine Sommerpause in der technologischen Entwicklung gibt es eben nicht. Ich habe gerade die Biografie von Sam Altman gelesen, um zu verstehen, wie eben neue Dienste auf den Markt kommen und vor allen Dingen, wie Menschen ticken und sich verhalten, die Sätze sagen, wie er es getan hat. Ich zitiere, der technologische Fortschritt, den wir in den nächsten 100 Jahren machen, wird weitaus größer sein als alles, was wir gemacht haben.Habbel:[4:07] Seit wir das Feuer kontrolliert und das Rad erfunden haben. Ende des Zitats. Also seine Haltung ist, dass Technologien einen echten, erlebbaren Nutzen haben müssen. Das hat mich auch beeindruckt in dem Buch. Er sagt hier...Habbel:[4:23] Auch ein interessantes Zitat. Es ist einfacher, etwas zu bauen, das Menschen wollen, als sie davon zu überzeugen, das, was du gebaut hast, zu wollen. Also das ist auch eine Aussage, glaube ich, die für die Haltung in der Verwaltung entscheidend ist. Eben nicht die Dinge so zu tun, wie wir sie tun wollen, sondern das zu tun, was für Bürgerinnen und Bürger, für die Wirtschaft eigentlich notwendig ist und wichtig ist. sich also ganz konsequent am Nutzen zu orientieren.Lobeck:[4:54] Das machst du doch gerade eine hervorragende Überleitung zu unserem Gast.Habbel:[4:58] Genau, das ist es nämlich, weil wir gerade ja viel über Digitalisierung, OZG, Registermodernisierung und E-Payment reden. Aber es geht ja nicht nur um Technik und nicht nur um Infrastruktur. Ich glaube, die eigentliche Kraft der Digitalisierung liegt gerade darin, Lösungen umzusetzen, die das Leben der Menschen vereinfachen, es sicherer machen, ihnen bessere Services bieten. Es geht ums Alltagsleben. Und eine solche Lösung ist zum Beispiel die schnelle und passgenaue Bereitstellung von Plätzen für gefährdete Kinder und Jugendliche, die sogenannte Inobhutnahme von Betroffenen. Das sind immerhin deutschlandweit 215.000 Kinder und Jugendliche,Habbel:[5:42] die außerhalb der Familie auch leben. Und ein solches Projekt hier zu helfen, die Dinge zu beschleunigen, Digitalisierung reinzusetzen, macht ein junges Start-up aus Leverkusen, was wir heute hier als Gast bei uns haben. Und insofern freue ich mich, Felix Bodendiek, dass Sie als Geschäftsführer der HZE-Portalagentur, sage ich mal, hier sind und uns zunächst mal sich kurz selbst vorstellen und dann sagen, was denn dieses HZE-Portal eigentlich bedeutet. Herzlich willkommen!Bodendiek:[6:14] Moin, vielen Dank für die Einladung, vielen Dank auch für die Einleitung. Mein Name ist Felix Bodendiek, ich bin einer der Gründer des HZE-Portals und ich bin bei uns der mit dem fachlichen Hintergrund. Wir sind ein Gründungsteam aus drei Leuten und ich bin der, der den ganzen Background aus dem Themenbereich Kinder- und Jugendhilfe mitbringt. Ich bin selber Sozialarbeiter und Politikwissenschaftler und ich habe bis zum, ich kann mal auf den Kalender gucken, bis vor einem Vierteljahr selber ein Jugendamt geleitet in einem kleinen Landkreis in Niedersachsen. Und dafür ein, zwei andere Stationen als Sozialarbeiter gehabt. Irgendwann war ich auch ein Straßensozialarbeiter am Hamburger Hauptbahnhof.Bodendiek:[6:49] Ja, was machen wir als HZE-Portal? Sie haben es gerade schon eingeleitet. Wir versuchen Plätze in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.Bodendiek:[6:57] Und an der Stelle muss ich gleich den Fachidioten raushängen lassen. Es handelt sich nicht nur um den Inobhutnahmen in Krisensituationen, sondern auch um regelhafte Unterbringung von Kinder und Jugendlichen außerhalb ihrer Familie. Da sprechen wir tatsächlich von ca. 215.000 Kinder und Jugendlichen, die außerhalb ihrer Ursprungsfamilie leben, ein Teil davon in Pflegefamilien, aber der größere Teil tatsächlich in stationären Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe. Und die Herausforderung ist, dass es keine Möglichkeit gibt, diese Plätze zu überblicken. Also anders als in vielen anderen Bereichen, wo ich irgendwie eine Angebotsübersicht habe, die Analogie, die ich immer gerne verwende, ist Airbnb, wo ich gucken kann, welche Hotels habe ich, welche Angebote habe ich. Haben wir das in der Kinder- und Jugendhilfe nicht? Es gibt keine Möglichkeit, diese Plätze zu finden. Und wir haben eine Besonderheit in der Kinder- und Jugendhilfe, da ist der Staat nämlich nicht nur für die Bewilligung der Leistung zuständig, sondern muss diese Leistung auch finden und zur Verfügung stellen in Zusammenarbeit mit einem Leistungsträger. Und in deutschen Jugendämtern gibt es keine Möglichkeit, auf diese Angebote zuzugreifen bzw. Diese zu überblicken, was zu einem immensen Arbeitsaufwand führt in deutschen Jugendämtern auf der einen Seite und auf der anderen Seite auch zu einer immens hohen Anzahl an Fehlplatzierungen, was dann zu Biografiebrüchen führt, was zu steigenden Kosten der kommunalen Haushalte führt und so weiter. Also der Rattenschwanz ist ewig lang.Bodendiek:[8:13] Und wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dafür eine Lösung zu entwickeln und deswegen haben wir das HZE-Portal gebaut, damit Jugendämter eben fast und bedarfsgenau Plätze suchen können, diese anfragen können und diese am Ende dann auch belegen können. Das ist so in aller Kürze das Produkt HZE-Portal, das wir entwickelt haben und mit dem wir jetzt seit drei, vier Monaten auch live auf dem Markt sind.Habbel:[8:32] Die drei Buchstaben, was bedeuten die denn genau?Bodendiek:[8:36] Ich muss das immer feststellen. Wir haben uns ja kennengelernt auf einer Veranstaltung in Berlin. Da wurde dann auch HZE in der Anmoderation gesagt, man muss da vorher gucken. Ich stelle immer wieder fest, Kinder- und Jugendhilfe ist ein richtiger, geschlossener, eigener Kosmos. Und auch meine Mitgründer haben gefragt, warum nehmen wir das den HZE-Portal? Da habe ich gesagt, HZE, jede sozial arbeitende Person in Deutschland weiß unter Garantie, was eine HZE ist. Eine HZE ist eine Hilfe zur Erziehung. Das ist eine auf den Einzelfall bezogene Hilfe im SGB VIII, also im 8. Sozialgesetzbuch, die von einem Jugendamt verfügt wird. Für junge Menschen oder für die jungen Familien. Das heißt, sie ist an eine Person gebunden. Das können Unterbringungen beispielsweise in Pflegefamilien sein oder auch in stationären Einrichtungen. Klassischerweise würde man wahrscheinlich von Kinderheimen sprechen. Oder auch ambulante Betreuung. Also die Familienhilfe, die man kennt. Das ist auch eine HZE.Lobeck:[9:31] Okay, und das heißt, in dem Portal kann ich mir das jetzt so vorstellen, es gibt sozusagen, wenn ich bei dem Airbnb-Vergleich bleibe, es gibt eine Liste mit allen möglichen Angeboten, die für das Jugendamt in Frage kommen könnten. Wahrscheinlich ist das ja schon auch nochmal regional gegliedert oder es macht Sinn, es regional zu gliedern, aber können Sie gleich sagen oder ob nicht. In meiner Vorstellung würde es jetzt Sinn machen, jemanden aus Flensburg nicht in München unterzubringen, aber das heißt, bisher ist es tatsächlich so, so ein Jugendamt hat, sag ich mal, eine Liste und Telefonnummern und dann fangen die an zu telefonieren, wenn die was suchen.Bodendiek:[10:06] Das sind vielleicht zwei, drei Punkte, die Sie ansprechen. Aber genau das ist es. Es gibt sogar Jugendämter, die ich kenne, die haben Flyer-Stellwände oder die haben händisch geführte Listen. Da gehen die dann hin und fangen an, sich Flyer rauszuziehen und fangen dann an, diese Einrichtungen abzutelefonieren.Bodendiek:[10:21] Das ist der einzige Fall, den ich kenne, muss man sagen. Viele haben dann schon irgendwie gepflegte Excel-Tabellen. Es gibt Freiplatzmeldungen, sogenannte, die dann von freien Trägern an mehrere Jugendämter verschickt werden. Aber es ist alles nicht standardisiert. Es ist alles nicht vergleichbar. Es ist alles nicht einheitlich. Und wir geben uns heute, wir haben einen Platzmangel, einen akuten Platzmangel, wir haben ein Matching-Problem, wir haben viel zu häufig die richtigen Kinder auf den falschen Plätzen und wir geben uns viel zu häufig damit zufrieden, überhaupt einen Platz gefunden zu haben, weil es Tage, Wochen, Monate dauert, in Arbeitszeit 30 bis 40 Stunden, bis ich einen Platz gefunden habe. Und dann ist es mir am Ende vielleicht auch egal, ob er dem Bedarf des Kindes oder des Jugendlichen entspricht, solange wir, und das ist dann so ein bisschen das böse Credo, das es in der sozialen Arbeit gibt, solange das Kind satt und sauber ist. Und da ist es dann egal, ob die Einrichtung passt oder nicht. Und Sie haben gerade Flensburg und München gebraucht, den Begriff. Genau darum geht es. Der Bedarf ist häufig. Wir sprechen dann in der sozialen Arbeit von der Sozialraumorientierung. Und häufig ist der Bedarf, im Sozialraum untergebracht zu werden, weil wir natürlich die Ressourcen des jungen Menschen nutzen wollen, wenn wir eine Hilfe verfügen. Dazu gehört, in der Schule zu bleiben, im Freundeskreis zu bleiben.Bodendiek:[11:29] In der Forschung gibt es eine Zitat von einem der führenden Professoren beziehungsweise Wissenschaftler dazu, Hinte. Er spricht immer vom Busfahrer, den man in die Hilfe mit einbeziehen muss. Auch der ist ein Bestandteil im Leben der jungen Menschen. Und was wir machen viel zu häufig, es gibt keine genauen Daten dazu, aber ca. 50% aller jungen Menschen sind außerhalb ihres ursprünglichen Sozialraums untergebracht. Und dieses Beispiel von Flensburg und München, das ist Realität, das ist keine Ausnahme. Also es gibt zig Jugendämter, die aus Norddeutschland in Süddeutschland unterbringen und andersherum auch.Bodendiek:[12:02] Und das zu ändern, das ist ja unser Ziel, dass norddeutsche Jugendämter vor allen Dingen den Zugriff auf Angebote in Norddeutschland haben und süddeutsche Jugendämter den Zugriff auf süddeutsche Jugendämter immer entsprechend des Bedarfs. Es gibt auch den Bedarf, dass ich mal weit weg von zu Hause untergebracht werden muss, beispielsweise bei bedrohten jungen Mädchen oder jungen Frauen. Die Fälle haben wir beispielsweise immer so das, was man an der Stelle anführen kann. Aber im Grunde wollen wir, um zurückzukommen zur Airbnb-Analogie, wollen wir Bedarfe beschreiben. Und dafür haben wir auch einen standardisierten Variablen-Satz entwickelt. Wir wollen anhand dieser Bedarfe dann Vorschläge machen, für passende Angebote, sodass diese angefragt werden können. Und dann versuchen wir, das große ganze Bild natürlich zu zeichnen, diese erhobenen Daten am Ende auswertbar zu machen, um auf Grundlage dessen dann die Angebotslandschaft langfristig auch steuern und weiterentwickeln zu können, weil machen wir uns nichts vor. Fachkräftemangel wird immer dringender, auch an der sozialen Arbeit. Wir brauchen andere Lösungen, also wir haben nur mehr Geld und mehr Angebote.Habbel:[12:57] Es geht ja darum, einmal mehr Plätze auch zu finden, weil wir einen Bedarf haben. Und es geht darum, auch die Platzvergabe zu beschleunigen, sage ich mal. Und Sie hatten gerade gesagt, dass eine Platzsuche bis zu 40 Stunden dauert, pro Platz sozusagen, damit man jemanden auch unterbringen kann. Gibt es schon erste Daten Ihrer Arbeit, wo Sie sagen können, durch digitale Instrumente kann ich diese Zeit von 40 Stunden signifikant reduzieren? Oder wäre das jetzt zu früh, da schon eine Aussage zu treffen?Bodendiek:[13:32] Also es wäre viel zu früh, würde ich sagen. Wir sind jetzt seit ca. Anfang Mai so richtig live mit den ersten Jugendämtern. Jetzt kommen wir in die Tiefen und in die Herausforderung als GovTech-Startup. So ein Beschaffungsprozess im öffentlichen Dienst dauert. Das heißt, wir haben jetzt das fünfte Jugendamt, das den Vertrag unterschrieben hat. Und die kommen da gerade alle langsam rein in den Prozess. Wir haben jetzt knapp 1000 Plätze. Und dass wir wirklich valide Aussagen darüber treffen können, um wie viele Stunden wir diese Arbeitszeit reduzieren können. Ich hoffe, dass wir das in einem Jahr oder in ein paar Monaten nutzen können.Habbel:[14:06] Aber Sie haben ja sicher einen Zielkorridor als Unternehmer, den Sie sich dann vorstellt. Zumal Sie ja als Jugendamtsleiter auch die Erfahrung haben, wo die Hürden sind, wie die Schwierigkeiten sind und so weiter, um die dann zu überwinden durch eine andere Form von Kommunikation und eine andere Form von Verdichtung von Informationen, würde ich mal sagen.Bodendiek:[14:28] Ja, absolut. Also es geht zum einen darum, überhaupt mal passende Angebote angezeigt zu bekommen. Das ist immer schon mal der ganz große Aufwand, dass ich ja jedes Mal wieder auf die Suche gehen muss, welche Angebote gibt es überhaupt. Und dass ich dann auch Herausforderungen im Anfrageprozess habe. Auch den haben wir jetzt digitalisiert. Wir haben eine datenschutzkonforme Kommunikationsplattform gebaut, sodass ich datenschutzkonform auch gleich die Anfrage darüber stellen kann und auch dann darüber die Belegung stattfinden lassen kann. Und da versuchen wir, die Arbeitszeit zu reduzieren. Unser Ziel ist natürlich, das merklich zu tun. Wir haben dazu auch Rechnungen angestellt. Wie viel Mehrwert würde es alleine bringen, wenn ich nur eine Stunde von diesen, unsere Erhebung liegt so bei ca. 36,x Stunden, wenn ich das nur um ein oder zwei Stunden reduzieren könnte, die Einsparung an Personalkostengesprächen von Vollzeit-Äquivalenten im öffentlichen Dienst, die wäre an der Stelle schon immens. Aber unser Ziel ist es, nicht nur ein oder zwei Stunden herzustellen, sondern passende Plätze werden angezeigt, Passende Plätze werden angefragt und werden dann auch schnell verfügt. Also wir wollen diese Zeit drastisch reduzieren. Das ist unser Ziel.Lobeck:[15:29] Jetzt kenne ich aus anderen Bereichen immer den ähnlichen Wunsch, ein gutes Matching hinzubekommen. Und das Dilemma ist immer natürlich die Qualität der Daten. Das heißt, und bei Portalen, wo Daten dezentral eingepflegt werden, ist man ja immer darauf angewiesen, dass die Leute das auch machen und dass die das auch so machen, wie man es gerne hätte. Also da so ein bisschen die Frage, wie stellen Sie sicher, dass jetzt die freien Träger ihre Plätze grundsätzlich gut beschreiben, aber auch die Aktualität halten und gibt es vielleicht auch mögliche Fehlanreize, weil die ja wahrscheinlich ihre Einrichtungen voll haben wollen, lieber als leer. Ja, so, dass sie mal sagen, oh, wir haben hier noch einen Platz und der passt ganz toll für dich und dann passt er vielleicht doch nicht. Also sage ich mal so, salopp.Bodendiek:[16:29] Also das mit den möglichen Ferienreisen hoffe ich nicht, aber die Motivation ist natürlich immer, möglichst viele volle Plätze zu haben. Das ist auch nicht nur eine Sache des Wollens, sondern auch eine Sache des Müssens in der sozialen Arbeit, in der freien Mark, wo ich einfach auf dem Preis bestimme und nach dem werde ich belegt. Es gibt Entgeltverhandlungen, es gibt Entgeltvereinbarungen und hinter diesen Entgeltvereinbarungen liegen Auslastungsquoten für die freien Träger, sodass die nur auskömmlich wirtschaften, wenn sie zu einem gewissen Prozentsatz ausgelastet sind. Und diese Auslastungsquoten, die liegen im Mittel bei ca. 95%. Das heißt, die freien Träger haben auch den Bedarf, passend belegt zu sein. So, das heißt, der Ruf nach einem solchen Produkt ist auch auf Seite der freien Träger. Du musst aufpassen, dass ich da nicht zu sehr in die Fachsprache verfalle. Also die Angebote, die Kinderheime, das sind die freien Träger in der Kinder- und Jugendhilfe, die haben auch den Bedarf passend gelegt zu sein. Das heißt, die wollen ein solches Portal aufschreiben. Ich selber habe, ich war vor der Jugendamtsleitung auch noch in anderen Positionen tätig, habe unter anderem fünf Einrichtungen selber geleitet, bevor ich in den öffentlichen Dienst gegangen bin. Und ich hatte die Herausforderung, dass ich viele unpassende Anfragen erhalten habe und dass ich auch viele unpassende Belegungen hatte und das möchte ich reduzieren. Das zum einen, also die Träger haben diesen Bedarf. Und dann als nächstes, wenn wir heute über Software sprechen, dann muss Software so aussehen wie in 2025.Bodendiek:[17:49] Das heißt, wir haben das HZE-Portal so gebaut, dass die freien Träger es wirklich nutzen wollen. Es ist hoffentlich intuitiv bedienbar. Das sind zumindest die ersten Rückmeldungen. Und wir haben mehrere Benefits eingeführt. Also die können ihre Plätze managen, die können ihre Belegung auswerten, auch hinsichtlich der Passgenauigkeit und das Ganze kostenfrei, sodass wir möglichst viele Anreize geschaffen haben, um die Datenqualität möglichst hoch zu halten an der Stelle.Habbel:[18:11] Wäre es nicht schlau, ich gehe mal davon aus, es gibt auch im Jugendamtsbereich Fachverfahren, wäre es nicht schlau, um das zu verhindern, was Michael gerade sagte, Doppelerfassung und etc., eine solche Dienstleistung gleich zu verknüpfen mit einem Fachverfahren, damit man, wenn man den Vorgang quasi verwaltungstechnisch bearbeitet, will ich mal ganz formal sagen, auch auf diese Bestandsdaten der Plattform zurückgreifen kann, um damit die Aktualität auch immer wieder sicherzustellen und da ein Kreislaufmodell zu entwickeln. Das hängt natürlich auch davon ab, wie viele verschiedene Fachverfahren gibt es überhaupt, sind die miteinander kompatibel, ist das überhaupt erreichbar, sind die in der Cloud etc. Vielleicht auch eine Aufgabe für die nächsten Jahre, darüber nachzudenken, wie man eben Daten integrieren kann, die eben in einem Sachzusammenhang stehen, um damit einfach auch am Ende eine effizientere Gesamtbearbeitung der Verwaltungsleistung sicherzustellen.Bodendiek:[19:10] Also ja, die eine Frage zu beantworten, es gibt ungefähr eine Handvoll Fachverfahren, die deutschlandweit genutzt werden. Also es sind immer wieder die gleichen, die da auftauchen. Natürlich wäre es denkbar, da langfristig über eine Schnittstelle nachzudenken. Wir bedienen aber vorerst einen ganz anderen Nutzen. Wir bedienen nicht die Fallbearbeitung, sondern wir erheben ganz andere Daten auf. Also wir erheben ja nicht nur Adresse und Geschlecht und Name des Kindes oder des jungen Menschen, sondern wir erheben ja wirklich Bedarfsdaten. Also welche therapeutischen Schwerpunkte liegen es vor, welche pädagogischen Schwerpunkte gibt es? Das heißt, es sind Daten, die in den Fachverfahren so gar nicht erhoben werden. Von daher sehen wir jetzt vorerst die Notwendigkeit nach einer solchen Schnittstelle nicht, aber hinsichtlich der Effizienz ist das perspektivisch sicherlich eine Sache, die man angehen kann. Wobei, und das muss man dann auch immer überlegen, es gibt ja auch ein Fachverfahren und wiederum bei den freien Trägern und das sind wiederum andere Anbieter. Und dann sind das nicht alles SAAS-Lösungen, sondern sind das On-Prem-Lösungen und so fängt dann der ganze, ich möchte es mal sagen, Salat an. Und ich denke, das ist auch die Herausforderung, die es bisher gab. Es gab gar keine Kommunikationsschnittstelle dieser Fachverfahren untereinander,Bodendiek:[20:17] beziehungsweise der beiden Seiten. Kommuniziert wird über E-Mail. Wie datenschutzkonform das ist mit den hochsensiblen Sozialdaten, das wäre nochmal eine eigene Diskussion, die wir führen könnten. Und deswegen haben wir diese Kommunikationsschnittstelle gebaut. Zwischen den Jugendämtern und zwischen den Angeboten.Bodendiek:[20:31] Und zur Integration, wie gesagt, zu den Schnittstellen, müssen wir gucken. Perspektivisch ist das sicherlich denkbar. Den Nutzen sehen wir jetzt kurzfristig nicht unbedingt.Lobeck:[20:43] Sie haben gerade schon so ein paar Daten genannt. Was sind denn so Kriterien, wo Sie sagen würden aus Ihrer Erfahrung, das ist eigentlich das, was man wissen muss? Also wenn ich jetzt das Kind habe und was sind sozusagen, gibt es eine Handvoll oder sind es dann doch 150 Parameter, die Sie abgleichen müssen? Was ist das? Wie kann ich mir das ungefähr vorstellen?Bodendiek:[21:05] Also ich würde sagen, so viele wie nötig und so wenig wie möglich natürlich, damit es handhabbar ist. Und wir müssen auch immer aufpassen, wir arbeiten mit Menschen und wir beschreiben junge Menschen. Und das kann nur ein Instrument sein, um eine Hilfestellung zu bieten, um beispielsweise einen richtigen Platz zu finden oder um auch eine große Datengrundlage für meine Jugendhilfeplanung zu haben. Also ich möchte sagen können, wie viele Kinder und Jugendliche hatten beispielsweise einen suchttherapeutischen Bedarf. Deswegen haben wir uns da auf circa, ich weiß es aus dem Stegreif gerade nicht, Ich glaube, es sind 17 Variablen geeinigt. Dazu gehört natürlich Name, Geschlecht, Geburtsdatum, aber es gibt auch sowas wie pädagogische Schwerpunkte, therapeutische Schwerpunkte, tagesstrukturierende Maßnahme, Betreuungssetting. Sodass wir eigentlich, wir haben da als Grundlage mehr als 100 anonymisierte Platzanfragen genommen und mehr als 100 Konzeptionen von Einrichtungen und haben die analysiert. Und wir schaffen es jetzt eigentlich mit diesem Datensatz, egal welchen Bedarf und egal welches Angebot, möglichst nah zu beschreiben. Was nicht, und das ist immer ganz wichtig, das ist auf mein Herz als Sozialarbeiter, das schlägt auch einfach noch, was überhaupt nicht dann die Auseinandersetzung mit den Menschen, das heißt mit dem jungen Menschen, im Einzelfall ersetzt, sondern es ist einfach eine Hilfestellung für die Jugendämter und die Datengrundlage, um Jugendhilfe und Landlasten dann planen zu können.Lobeck:[22:21] Was ich noch interessant finde, ist ja, wenn ich das jetzt richtig verstehe, gibt es ja eigentlich tatsächlich in Anführungsstrichen nur Gewinner. Ja, also es gibt sozusagen für die jungen Menschen ist es gut, weil es wird passgenauer, es wird schneller, dass sie eine Hilfe bekommen. Für die Jugendämter ist es eine große Arbeitsentlastung, für die Träger ist es eine Hilfestellung, weil auch da passgenauer und bessere Auslastung und auch weniger Arbeit, sich mit falschen oder unpassenden Anfragen herum ärgern zu müssen. Und auch grundsätzlich für die Gemeinden ist es ja auch eine, also jetzt über die Jugendämter hinaus, weil irgendeiner muss den Spaß ja auch bezahlen sozusagen. Und jetzt vermute ich, dass sie sich natürlich über ihr Preismodell Gedanken gemacht haben, aber dass das wahrscheinlich ja, wenn es gut funktioniert, wird man für ihr Portal weniger bezahlen müssen, als man an Stunden einspart, nehme ich an. Sodass die Gemeinde jetzt vielleicht nicht direkt Geld spart, weil sie die Leute nicht direkt entlassen möchte deswegen, weil die jetzt weniger Zeit brauchen, das ist ja auch nicht ihr Ziel, ganz ausdrücklich nicht, aber dass sie dann für das Geld sozusagen einfach mehr bekommt. Ist das so richtig beschrieben oder wie würden Sie das darstellen?Bodendiek:[23:35] Ja, klar. Wir versuchen, allen drei Akteuren, die Sie gerade schon beschrieben haben, den jungen Menschen, den Leistungserbringern und den Leistungsträgern, also der Verwaltung, den Gemeinden gerecht zu werden und denen da einen Mehrwert anzubieten. Und wir unterscheiden zwischen zwei Mehrwerten. Das eine ist einmal die Zeit, die ich einspare. Und natürlich ist es nicht mein Ziel, Leute zu entlassen. Mein Ziel ist es, glaube ich, im öffentlichen Dienst, jetzt als ehemalige Amtsleitung, meine ich, das sagen zu können. Und mein Ziel ist es, Leute überhaupt erstmal zu halten und Leute überhaupt erstmal zu finden und die Menschen, die ich habe, möglichst effizient einzusetzen und meiner Aufgabe gerecht zu werden.Bodendiek:[24:06] Das heißt, die Personalressourcen, die ich im Rahmen der Platzsuche einspare, die kann ich woanders, in unserem Fall im Jugendamt, in der Arbeit mit dem jungen Menschen, wesentlich effizienter, wesentlich gewinnbringender einsetzen. Das ist der eine Mehrwert und dadurch spare ich jetzt vielleicht nicht unbedingt Zeit, aber ich spare zumindest Personalressourcen ein. Und dann habe ich natürlich, wenn wir über die Verfügungs- und passgenauen Hilfen sprechen, das heißt, ein Kind, ein richtiges Kind ist in der richtigen Wohngruppe und nicht in der falschen Wohngruppe, dann habe ich den Effekt, dass ich langfristig auch da eine Kostenreduktion habe. Was wir nämlich immer wieder haben, wenn ich ein Kind falsch unterbringe, und habe, ich glaube, den Fall habe ich auch geschildert, als wir uns kennengelernt haben in Berlin, was dann daraus entstehen kann, sind sehr kostenintensive Hilfeverläufe. Was ist, wenn ich ein Kind sozialraumfern unterbringe, dann kommt es da nicht an. Und die Problemlagen sind sehr divers, die man sich da ausdenken kann. Und dann wird es tatsächlich zu einem laufenden Kostenfaktor. Und damit Sie mal so einen Eindruck davon haben, worüber wir sprechen, wir sprechen von einer Hilfe über den Daumen geteilt, stationär circa 100.000 Euro pro Jahr. Und wir haben unser Preismodell natürlich so gestaltet, dass wir kostengünstiger als nur eine Hilfe sind, sodass die Städte und Gemeinden tatsächlich relativ schnell auch einen monetären Nutzen daraus ziehen können.Habbel:[25:19] Ich möchte noch einmal kurz auf die Datenschutz-Thematik kommen. Denn das, was Sie hier machen, sind ja hochsensible Daten. Wahrscheinlich neben den Gesundheitsdaten die sensibelsten, die es überhaupt gibt. Wie stellen Sie sicher gegenüber allen Beteiligten, dass auch hier der Datenschutz und die Anonymität etc. Eingehalten werden und da nicht irgendwelche Lücken entstehen könnten?Bodendiek:[25:44] Ja, ich würde sagen, es sind sicherlich mit die sensibelsten Daten, die wir haben. Die wir auch erfassen und waren auf Seiten der Verwaltung, Sozialdaten über junge Menschen, bei denen wir gucken, was sind deren Bedarfe, was sind auch deren Problemlagen. Wir nennen das Ganze DSGVO Plus in den Präsentationen und das auch für mich als dann Fachfremden an der Stelle. Wir versuchen, der Datenschutz-Grundverordnung immer noch einen draufzusetzen. Das heißt, wir haben sowohl auf der technischen Seite die größtmöglichen Sicherheitsstandards implementiert. Unsere Server stehen beispielsweise nur in Deutschland. Wir haben eine Zwefaktor-Authentifizierung und so weiter und so fort. Und dann stellen wir sicher, dass wirklich auch nur bestimmte Personen auf die Daten zugreifen können und sind da häufig auch noch strenger als bestehende Fachverfahren. Und sämtliche Daten, die dann ausgewertet werden als Planungsgrundlage, was übrigens ursprünglich die Idee war, ich wollte ein Jugendhilfe-Planungstool, wollte ich mal bauen, die sind ausschließlich anonymisiert und das ist nicht nachvollziehbar auf Einzelfälle.Lobeck:[26:44] Mhm. Ganz kurz noch zu dem Gespräch, was Sie erwähnten, was in Berlin stattgefunden hat. Da gibt es auch eine Aufzeichnung zu, die werden wir in den Shownotes verlinken. Also da kann jeder dann nochmal reinschauen. Da hat Herr Bodendiek auch in acht Minuten sehr kompakt dargestellt, was das Tool leistet und machen kann. Mir ist gerade nochmal so ein Bild gekommen, wenn ich mir jetzt vorstelle, ich bin jetzt die zuständige Sachbearbeiterin und mache das seit, keine Ahnung, 20 Jahren. Habe ich aber nicht dann doch auch selber eigentlich die Kenntnis von diesen Einrichtungen? Also ich meine, natürlich ist es so, ich muss dann immer gucken. Aber so ein bisschen weiß ich doch auch, okay, es gibt diese sechs Einrichtungen. Mit der einen haben wir immer Schwierigkeiten, die rufe ich schon mal gar nicht an, wenn es nicht anders geht. Und bei der anderen weiß ich, ja, für diesen Fall könnte die in Frage kommen. Natürlich weiß ich dann noch nicht, hat die offene Plätze, muss ich vielleicht gucken, hat die mir das gerade gemeldet oder nicht. Also ich verstehe schon, dass es trotzdem ein Vorteil wäre, aber ich habe so ein bisschen das Gefühl, ich kann mir auch vorstellen, dass es auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt, die sagen, ich weiß das doch alles, ich muss das doch jetzt nicht, ich brauche das nicht. Wie ist da Ihre Erfahrung? Sie haben es ja live sozusagen miterlebt.Bodendiek:[27:56] Natürlich gibt es die Mitarbeitenden, sind aber erschreckend wenige, einfach weil die Verweildauer in Jugendämtern so eine extrem kurze ist. Also auch da kann ich keine bundesweiten Zahlen, sondern nur Zahlen aus einzelnen Bundesländern wiedergeben. Aber die durchschnittliche Fluktuation in Jugendämtern liegt irgendwo zwischen vier oder fünf Jahren. Ja, dieser Ausreißer nach oben, ich hatte bei mir im Jugendamt, im ASD, sprechen wir allgemeiner sozialer Dienst, die ja mit den Fällen arbeiten, hatte ich auch eine Kollegin, die seit 20 Jahren da war. Aber auf der anderen Seite haben wir auch die Leute, die nach der Probezeit sagen, nein, danke, das ist mir viel zu belastend, das ist viel zu stressig, das ist rund um die Uhr, Freitagnachmittags 14 Uhr schwerbehindertes Mädchen auf dem Flur sitzen zu haben, ohne Unterbringungsmöglichkeiten zu haben. Das geht ja auch an die Psyche und ans Eingemachte für die Mitarbeiterinnen. Das heißt, diese einzelnen Menschen, die dieses Wissen haben, die haben wir, aber das ist ja auch eine Herausforderung, weil wir wollen das Wissen ja eigentlich für alle, unabhängig von Personen, zur Verfügung stellen, es quasi transparent machen für alle Mitarbeitenden, damit eben für die jungen Menschen am Ende das beste Ergebnis dabei rauskommt. Und ich denke, das als Instrument zu verstehen und als Hilfestellung, das hilft dann auch den Mitarbeitenden, die teilweise schon seit Jahrzehnten in den Jugendämtern sind. Das ist zumindest auch das Feedback von denjenigen, mit denen wir gesprochen haben. Weil auch die, wir sprechen ja von über 100.000 Plätzen, auch die Mitarbeitenden, die seit 20 Jahren dabei sind, die kennen nicht diese über 100.000 Plätze in Deutschland.Habbel:[29:20] Nun haben Sie ja bei dem Wettbewerb MyGovernment einen Preis gewonnen für dieses Portal. Das ist das Stichwort Berlin, was wir schon mehrfach hier angesprochen haben. Am letzten Wochenende titelte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zum Thema Verwaltungsmodernisierung, dass wir nicht nur ein Umsetzungsdefizit haben, sondern ein Mutdefizit haben in Deutschland. Was hat einen Beamten, sage ich mal, einen Amtsleiter motiviert, den Job im öffentlichen Dienst zu verlassen, sich selbstständig zu machen mit einem Risiko? Wie geht es weiter? Was war Ihre Motivation? Und können Sie auch weitere Tipps geben für Leute, die ähnlich denken? Wo liegt die Innovationskraft nicht so sehr in der Verwaltung selber,Habbel:[30:10] vielleicht nur außerhalb oder beides? Wie ist da Ihre Einschätzung? Aber zunächst mal, was war Ihre innere Motivation, einen solchen Job dann aufzugeben und sich um dieses Thema hier zu kümmern?Bodendiek:[30:23] Das haben mich einige oft für verrückt erklärt, natürlich. Also die Amtsleitung mit Mitte 30, das ist natürlich auch vielleicht irgendwann mal ein Karriereziel gewesen, das ich mir gesetzt habe, das ich dann erreicht habe, das einfach wieder so aufzugeben. Das war auch nicht ganz einfach und ich habe das auch mit Leib und Seele getan. Ich bin Sozialarbeiter mit Leib und Seele und aus vollster Überzeugung und deswegen bin ich auch Jugendamtsleitung geworden. Ich bin auch nicht verbeamtet, sondern immer angestellt. Das war einmal zwar eine Einordnung da, aber auch das ist natürlich eine sehr sichere Position und ein sehr sicherer Posten. Das ist etwas, was ich eigentlich durch meine gesamte Biografie ziehe, durch meine gesamte berufliche Biografie. Ich wollte immer was anderes machen. Ich wollte immer was besser machen. Ich wollte immer gucken, einen möglichst großen Einfluss, einen möglichst großen positiven Einfluss, auf das Leben von jungen Menschen nehmen zu können. Angefangen habe ich als Straßensozialarbeiter, als Praktikant in der Anlaufstelle für Straßenkinder am Hamburger Hauptbahnhof, ich will mit den einzelnen Menschen arbeiten. Ich bin ambulanter Betreuer geworden. Ich überlege, naja, eigentlich, wenn die jetzt in Wohngruppen sind, ich möchte, dass die Wohngruppen anders ausgestaltet sind. Also bin ich Wohngruppenleitung geworden. Da habe ich mir überlegt, naja, also diese Wohngruppen, die müssen ja eigentlich anders gesteuert sein, die müssen wir eigentlich anders aufbauen. Deswegen bin ich Referent im Ministerium geworden. Und das war mir zu sehr Elfenbein-Form. Ich wurde zurück.Bodendiek:[31:36] Tatsächlich mit den jungen Menschen arbeiten, also bin ich Amtsleiter geworden. Aber das große Ganze, da kommen wir dann auch zum Mut, etwas zu verändern, ich glaube an den Personen, an denen mangelt es nicht. Auch nicht an den Personen im öffentlichen Dienst etwas anders machen zu wollen, aber die Strukturen, die Organisationsformen, die wir haben, die sind viel zu behäbig und ein solches Projekt umzusetzen im öffentlichen Dienst, das wäre eine extrem große Herausforderung oder Würde gewesen. Ich wage sehr stark zu bezweifeln, dass es möglich gewesen wäre. Deswegen haben wir das selber gemacht. Das war auch Und dann auf den Punkt auch nochmal einzugehen, ich habe ja nicht erst vor vier, drei, vier Monaten damit angefangen. Das waren knapp zwei Jahre, die ich das nebenberuflich dann unentgeltlich gemacht habe, meine eigene Firma mit aufzubauen. Das ist natürlich auch ein großer Arbeitsaufwand.Bodendiek:[32:18] Ja, aber ich möchte, um das zusammenzufassen, ich möchte das Leben von jungen Menschen positiv beeinflussen. Und ich glaube, dass das hier ein sehr wichtiger Hebel ist, auch gerade in Anbetracht der zukünftigen Herausforderungen, die vor uns liegen, belastete kommunale Haushalte, Fachkräftemangel und so weiter und so fort. Und das war am Ende auch der Move und der Ausschlag, den es, glaube ich, gebraucht hat, um diesen dann doch tatsächlich mutigen Schritt zu gehen.Habbel:[32:45] Sehr beeindruckend, sehr beeindruckend.Lobeck:[32:47] Ja, finde ich auch.Bodendiek:[32:48] Dankeschön.Lobeck:[32:48] Jetzt machen Sie das zu dritt. Und... Also jetzt die Leitung sozusagen der Firma, wenn ich das richtig gesehen habe, auf Ihrer Webseite. Und wie haben Sie die anderen beiden gefunden? Kannten Sie die vorher schon oder sind Sie irgendwie systematisch auf die Suche gegangen, wer kann gut programmieren und wer ist in dem Bereich tätig und wer hat noch Ahnung von was anderem?Bodendiek:[33:10] Ja, ich wurde gefunden. Also so rum wird ein Schuh daraus. Diese Idee dieser, nicht unbedingt der Platzfindungsplattform, worauf wir uns jetzt ja konzentriert haben, sondern eigentlich des zweiten großen Aspektes, also der Datenauswertung, sodass ich sagen kann, ich hatte zehn kiffende Jugendliche mit dem Bedarf nach einer so therapeutischen Unterbringung, aber ich hatte nur fünf Plätze, ich muss bitte fünf weitere Plätze aufmachen, um auf die Bedarfe zu reagieren. Diese Datenerfassung, die hatte ich schon vor mehreren Jahren. Dann auch diese Idee, da ein Tool daraus zu bauen, aber das ist irgendwann im Sand verlaufen, und ich hatte mich da mit mehreren Leuten drüber unterhalten. Und einer meiner Mitgründer, ich teile das mal so auf, der den ganzen Business-Part macht und den ganzen organisatorischen Part, Tim Schlösser, der hat sich das zur Aufgabe gemacht, die öffentliche Verwaltung zu digitalisieren. Er hat gesagt, es braucht einfach Tools, um das Handeln in der öffentlichen Verwaltung effizienter zu machen, und dann ist er auf ein Problem gestoßen. Und das ist das Problem, das die deutschen Jugendämter haben. Und dann ist er losgezogen und hat geguckt da, wer könnte denn der Richtige sein und hat sich mit mehreren Leuten unterhalten. Und irgendwann hatte ich eine E-Mail im Postfach und habe mir dann gedacht, was will der denn? Irgendwie so ein Fachfremder, der mir jetzt was von den Problemen im Jugendamt erzählen möchte. Aber dann haben wir uns zusammengesetzt.Bodendiek:[34:17] Mittlerweile sind wir seit zwei Jahren Kollegen und der hat auch den Dritten im Bunde mitgebracht. Das ist dann unser Mark Keßler, unser CTO, der die technischen Part abdeckt. Und so sind wir zu dritt ein Team. Also einmal der wirtschaftliche, der Business-Part, dann ich, der fachliche Part und dann der technische Part. Mittlerweile haben wir auch schon Angestellte, natürlich. Uns gibt es ja auch schon etwas länger. Uns sind auch ein paar InvestorInnen mit an Bord. Aber so haben wir versucht, Drei unterschiedliche Expertisen zusammenzufassen, um so ein Startup, ein Gov-Tech-Startup aufzuziehen.Habbel:[34:46] Aber es sind immer wieder Leute, die im Grunde genommen einen Willen haben, Dinge zu verbessern und zu verändern. Ich habe ja nicht nur einfach so am Anfang Sam Altman zitiert. Nun will ich sie da nicht vergleichen, weil das sicherlich sehr vermessen. Aber ich sehe viele Übereinstimmungen auch in diesem Veränderungsprozess, Das ist immer mehr die Dinge gestalten zu wollen, von der nächsten Stufe in die weitere Stufe zu kommen, in die höhere Stufe. Das finde ich sehr faszinierend und zeigt mir, dass wir die Rahmenbedingungen auch für junge Menschen, die eben eine solche Idee haben, einfach auch verbessern müssen, dass sie wirksam werden kann. Dass man ihnen die Möglichkeiten auch im öffentlichen Sektor gibt, zu experimentieren, sage ich mal. In einem Reallabor vielleicht mal als Pionier für zwei Monate zu arbeiten, ohne dass man jetzt da den Stellenwechsel erst vollziehen muss, einfach um Erfahrung zu sammeln und neue Eindrücke zu gewinnen. Teilen Sie diese Auffassung, dass man da lockerer und offener auch im Personalmanagement agieren sollte und einfach mehr Durchlässigkeit auch sicherstellen sollte?Bodendiek:[35:57] Sie sehen mich schmunzeln, das können die HörerInnen des Podcasts dann im Anschluss richtig, schon während Sie die Frage formuliert haben.Bodendiek:[36:05] Ich glaube, es ist eine extrem große Herausforderung, die wir haben in der Öffentlichen Verwaltung, dass diese Flexibilität und diese Offenheit nicht vorliegt. Und wenn man so ein Gov-Tech-Startup aufzieht, dann muss man ja auch wirklich ein wenig masochistisch veranlagt sein, um sich das anzutun. Das heißt, mit den ganzen Kommunen in den Aushandlungs- und in den Beschaffungsprozess zu gehen, das ist jetzt sehr ironisch ausgedrückt. Das liegt wiederum nicht an den Leuten, sondern das liegt an diesen immens starren Strukturen. Also wie viele Institutionen müssen mit eingebunden sein, um eine Software, und wenn es auch nur probeweise ist, mal auszuprobieren und mal anzuschaffen. Und der Kostensatz ist wirklich gering im Vergleich zu dem, was sonst ausgegeben wird als ehemalige Jugendamtsleitung, weiß ich das. Das ist häufig mit das größte Budget, also eins lag auch bei knapp 50 Millionen Euro für ein Jahr.Bodendiek:[36:49] So, und diese Offenheit in den Verwaltungen, sowas auszuprobieren, die finde ich, die gibt es teilweise. Aber dass das auch wirklich langfristig gelebt wird, sodass daraus was erwachsen kann, da müssen wir, glaube ich, wirklich noch drei, vier, fünf Schritte weitergehen, weil sowas Zeit braucht und weil sowas Mut braucht und weil sowas finanzielle Ressourcen braucht. Und das, was Sie gerade angesprochen haben, mal für zwei Monate etwas auszuprobieren, ich glaube, wir müssen da noch einen Schritt weitergehen. Wir müssen wirklich die Möglichkeit haben, sowas über Jahre auszuprobieren und Leuten über Jahre die Möglichkeit zu geben, etwas anderes zu machen und dann ja auch, und das ist dann das große Problem, das wir haben in der strengen hierarchischen Struktur der öffentlichen Verwaltung, und etwas an den bestehenden Strukturen und Organisationsformen und Prozessen zu ändern. Weil das ist das Entscheidende.Bodendiek:[37:27] Nur Digitalisierung irgendwo obendrauf zu kippen, hilft uns nicht weiter. Wir müssen an die Prozesse ran und wir müssen an die Organisationsformen ran. Das ist die wesentlich größere Herausforderung, die ich sehe.Habbel:[37:36] Wie nimmt die Politik Ihre Aufgabe wahr und wie ist übrigens die Resonanz bei anderen Jugendämtern? Sie haben ja jetzt gerade erst begonnen. Insofern ist das sicherlich auch ein Start jetzt zunächst erstmal. Aber mich würde interessieren, gibt es aus der Politik auch im Bereich Digitalisierung, Staatsmodernisierung, würde ich mal sagen, das ist ja ein Thema hier, auch inzwischen da, Hinweise für Sie oder Gespräche etc..Bodendiek:[38:02] Ja, wir sind sehr vorsichtig gewesen, jetzt schon an die Politik heranzutreten. Es fängt tatsächlich an, dass die Politik auf uns zukommt, in Form von Dezernenten oder auch von Abgeordneten. Also ich glaube, das wird als sehr positiv aufgenommen, dass sich da was tut. Es kommen dann auch Anfragen, Mensch, bist du in meinem Wahlkreis und wie sieht es denn hier aus und so weiter.Bodendiek:[38:20] Das ist etwas, ich glaube, das ist ein Vehikel und ein Schlüssel, den man gut nutzen kann, weil dann tut sich tatsächlich was. So kenne ich das ja auch aus Ministerien, top down. Das Feedback ist durchaus positiv, muss ich sagen, dass ich bisher aus der Politik wahrnehme. Die wollen auch, dass etwas geschieht. Da müssen wir uns dann über die Nachhaltigkeit unterhalten. Was erwächst dann aus diesem Wollen? Da gehen wir gerade die ersten Schritte. Und von den Jugendämtern ist die Resonanz fast ausschließlich positiv. Also wir sprechen ja von einem sogenannten Forward-Market-Fit. Wir hatten das mal mit Sam Altman gesagt. Es ist wesentlich einfacher, an einem Produkt zu bauen, das die Leute wirklich brauchen. Anstatt ein Produkt zu bauen, bei dem man den Leuten erst erzählen muss, dass sie es brauchen. Unser Produkt wird gebraucht. Das ist jetzt natürlich ein Vorteil. ich selber als ehemalige Amtsleitung weiß um die Bedarfe der Jugendämter, deswegen treffen wir da relativ zielsicher. Wir haben uns ja aber auch mit mehreren Jugendämtern und auf mehreren stationären Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen der Konzeption auseinandergesetzt und haben die gefragt, was braucht die eigentlich? Sodass wir genau da treffen und bisher ist die Resonanz sehr positiv. Wir befinden uns in mehreren Beschaffungsprozessen, weil der wirklich große Nutzen erwächst dann und entsteht dann, wenn möglichst viele Jugendämter das HZE-Portal nutzen.Lobeck:[39:33] Ich habe noch eine Frage, die nochmal anschließt quasi an unsere Anfangsbemerkung.Lobeck:[39:43] Wo das Stichwort digitale Souveränität fiel, was ist damit, wenn ich jetzt Ihre Software kaufe, sind meine Daten dann für immer bei Ihnen gefangen sozusagen oder ist das einfach nur ein Tool, was ich auch wechseln kann oder ist da eigentlich gar keine große Datenhaltung, weil ja, weiß ich nicht, die Fälle dann auch versorgt sind und dann nach einer Zeit wieder raus sind. Wie kann ich mir das vorstellen? Also gibt es so einen Login-Effekt, den ich befürchten muss? Und wenn ja, wie kann man damit umgehen? Also gibt es die Befürchtung überhaupt? Und wenn ja, wie gehen Sie damit um?Bodendiek:[40:16] Ich glaube, die Befürchtung, die ist relativ normal oder in der Tagesordnung, wenn es um Software geht, die im öffentlichen Dienst geschafft wird, weil wir auch einfach viel zu viele Negativbeispiele haben an Software, die da irgendwie rumgeistert, die wirklich keine wirkliche Usability mehr hat, aber sie muss einfach noch genutzt werden, weil wir haben jetzt diese Software, wir haben von vornherein uns das selber als Auftrag gemacht, das so nicht zu machen. Also es gibt keine langjährige, vertragliche Bindung. Und die Daten gehören den Nutzerinnen. Stichwort auch wieder Datenschutz. Wenn sich ein Kunde oder eine Kundin entscheiden sollte, zu gehen, dann können die ihre Daten mitnehmen. Das sind die Daten zu den jungen Menschen. Das sind die Daten dann zu den Verfügungen. Also wo, in welcher Einrichtung waren die jungen Menschen. Aber es sind vor allen Dingen auch die Planungsdaten. Und die gehören den Jugendämtern. Die gehören nicht uns. Also so versuchen wir dem von vornherein schon entgegenzutreten. Und wir wollen das gar nicht, dass es diese Woche effektiv ist.Lobeck:[41:08] Ja, wunderbar. Haben Sie den Eindruck, dass wir noch was vergessen haben zu besprechen, wo Sie sagen, jetzt haben wir über ganz viele Sachen gesprochen, aber diesen wichtigen Punkt haben wir noch gar nicht erwähnt?Bodendiek:[41:20] Nein, den Eindruck habe ich nicht. Vielen Dank für die Möglichkeit, dass ich das HZE-Portal so vorstellen könnte. Ich könnte wahrscheinlich jetzt, das habe ich auch gerade im Eingang, als Sie Ihr kurzes Gespräch geführt haben, gemerkt, ich könnte mich auch ganz lange noch über weitere Aspekte unterhalten im Gov-Tech-Bereich und im Rahmen der Digitalisierung, weil das natürlich auch unser Ziel ist, da noch weitere Bereiche mit abzudecken und nicht nur hier in der Kinder- und Jugendhilfe und in der Stationären zu bleiben, sondern auch da vielleicht so als Aufblick Pflegefamilien mit abzudecken, ambulante Angebote mit abzudecken. Aber man kann ja auch weitergucken. Es gibt ja auch noch Sozialämter und Gesundheitsämter, wofür wir Ideen haben. Ja, aber zu diesem speziellen Fall habe ich, nein, nichts weiter.Habbel:[41:57] Vielleicht sollten wir enden mit Ihrem Wunsch an die Modernisierung der Verwaltung. Das hatten Sie ja teilweise auch schon gesagt. Aber wichtig ist ja,Habbel:[42:07] dass auch Menschen begeistert werden, dass sie motiviert werden, neue Dinge zu tun. Hätten Sie da zwei, drei Sätze aus Ihrem Repertoire, auch aus Ihrer Erfahrung in beiden Seiten, sowohl in der Verwaltung als auch jetzt unternehmerisch, wo Sie uns doch und dem Hörer der Podcast-Serie was mit auf den Weg geben könnten? Das wäre meine Abschlussfrage an Sie.Bodendiek:[42:30] Sie meinen meine Motivation, meinen Wrap-Talk für Mitarbeitende in der Verwaltung oder für Unternehmer, sich das anzutun. Ich glaube, es geht gar nicht anders. Also wir haben nur diese Möglichkeit. Wir müssen uns nach vorne bewegen. Und das, was Sie gesagt haben, Herr Lobeck, am Anfang Platz 21 oder was war es EU-weit bei der Digitalisierung. Egal mit wem sie sich unterhalten, die beschweren sich ja über die Verwaltung. Mir ist es extrem wichtig, aufzuzeigen, dass die Leute, die in der Verwaltung arbeiten, häufig, wenn nicht eigentlich immer, Gutes im Sinne haben und auch etwas bewegen wollen, dass denen aber die notwendigen Mittel fehlen, um das zu tun. Es fängt an bei den Prozessen, gehört auch dann bei den Tools, bei den Digitalen und ich als Unternehmer sehe die Chance und die Möglichkeit, das jetzt als Unternehmer zu verändern, einfach als wesentlich größer, als wenn ich aus der Verwaltung herausgetan hätte und deswegen auch mein Appell an alle anderen GründerInnen im Gov-Tech-Bereich da weiterzumachen und Tools zur Verfügung zu stellen, damit unsere Verwaltung effizienter und am Ende im Sinne der Bürgerinnen und Bürger arbeiten.Habbel:[43:32] Vielen Dank für das erfrischende Gespräch. Wir werden das sicherlich weiter fortsetzen und uns wieder miteinander austauschen. Aber das letzte Wort hat wie immer Michael.Lobeck:[43:41] Ja, auch von meiner Seite herzlichen Dank. Ich fand es wirklich einen sehr spannenden Punkt und einen sehr angewandten Vorschlag oder Angebot sozusagen, was Sie da unterbreiten. Und wir werden mal schauen, dass wir das möglichst weit streuen und vielleicht sogar mal zielgerichtet auch an Jugendämter sozusagen diesen Link verschicken. Das könnt ihr natürlich auch gerne machen. Ansonsten würde ich jetzt allen Hörerinnen und Hörern nochmal, falls Sie noch Themen haben, die Sie interessieren, wo Sie denken, wir sollten darüber mal sprechen, schicken Sie uns eine Mail an info.Habbelundlobeck.de, die erreicht uns beide.
Ich habe noch eine kleine persönliche Anmerkung, die mit dem Thema nichts zu tun hat. Am 14.09. ist in NRW Kommunalwahl, am 13.09. glaube ich, ist in NRW Kommunalwahl, aber an einem von beiden Terminen auf jeden Fall. Gehen Sie wählen, wählen Sie die richtige Partei, wählen Sie keine Rechtsextremen. Und wenn Sie noch nicht wissen, was Sie wählen sollen und in Bonn wohnen, dann können Sie den bonn-o-mat nutzen. Den habe ich mit einem Kollegen zusammen entwickelt. Das wäre noch eine ganz kleine digitale Anwendung, die für die Demokratie interessant ist. Ansonsten wünsche ich Ihnen allen noch einen schönen Sommer und wir hören uns in Kürze wieder.